Sparsame Steckdosen-USV mit langer Ausdauer: Cyberpower Brics LCD BR700ELCD im Test (2024)

Die Line-Interactive-USV von Cyberpower lässt sich dank Display und PC-Software besonders bequem einstellen und überwachen. TechStage prüft im Test, ob sie auch zuverlässig als USV arbeitet.

Die Aufgabe einer USV ist einfach: Sie soll bei einem Stromausfall angeschlossene Verbraucher weiter versorgen. Konsequenterweise verfügen die meisten Modelle nur über grundlegende Bedienelemente wie Ein-/Ausschalter und simple Statusanzeigen wie eine oder mehrere LEDs.

Anders macht es Cyberpower bei der Brics LCD BR700ELCD: Auf dem Gehäuse sitzt ein kleines Display, das dank großer weißer Ziffern auf blauem Hintergrund gut erkennbar den Zustand der USV anzeigt. So lassen sich Eingangs- und Ausgangsspannung, geschätzte Stützzeit, Stützlast und Akkuladung ablesen. Durch die einzelnen Anzeigen schaltet der Anwender mit einer Taste direkt unter dem Display.

Die Line-Interactive-USV hat laut Hersteller eine maximale Ausgangsleistung von 420 Watt. Sie gewährleistet beim netzseitigen Stromausfall eine Versorgung angeschlossener Geräte, solange ihr Akku durchhält. Außerdem sorgt sie mit einer automatischen Spannungsregulierung dafür, dass an ihren Steckdosen immer eine stabile Ausgangsspannung anliegt.

Viele Anschlüsse zur Stromversorgung

Die USV von Cyberpower ist rund 3 Zentimeter höher, dafür etwa 5 Zentimeter schmaler als die meisten anderen Steckdosen-USVs. Je nach Platzangebot im Büro oder in der Wohnung kann diese Gehäuseform vorteilhafter sein. Allerdings sollte der Standort für die USV gut überlegt sein: Denn ihr hohes Gewicht macht einen häufigen Ortstausch anstrengend. Auch für die Wandmontage eignet sich die Brics LCD BR700ELCD dank entsprechender Halterungen.

Insgesamt lassen sich bis zu acht Geräten an die Schuko-Steckdosen der USV anschließen. Die unteren vier Anschlüsse sind für Geräte gedacht, die gegen Stromausfall gesichert werden sollen. Zusätzlich schützen sie gegen plötzliche Überspannungen wie als Folge eines Blitzeinschlags. Die vier oberen Steckdosen leisten dagegen nur einen Überspannungsschutz. Da die Buchsen um 45 Grad gedreht sind und eng zusammen liegen, blockiert ein angeschlossenes Steckernetzteil meistens die benachbarte Steckdose. Das ist ärgerlich.

Sparsame Steckdosen-USV mit langer Ausdauer: Cyberpower Brics LCD BR700ELCD im Test (1)

Das Mini-Display auf dem Gehäuse zeigt den USV-Status gut erkennbar an. Bild: TechStage.de

Zwischen den Steckdosenreihen sitzen weitere Anschlüsse: Eine USB Typ-A-Buchse, um etwa das Smartphone und Tablet zu laden, sowie jeweils Ein- und Ausgang für ein RJ11- oder RJ45-Kabel. Diese Buchsen dienen dazu, eine Telefon-, Fax-, Modem- oder Netzwerkverbindung gegen Überspannung zu schützen.

An der linken Gehäuseseite findet sich außerdem ein USB-Typ-B-Anschluss. Darüber lässt sich die USV mit einem Rechner verbinden, um sie mittels der Management-Software Power Panel Personal zu steuern und zu analysieren. Ein passendes Kabel liegt dem Gerät bei.

Das USV-Stromkabel ist fest mit dem Gehäuse verbunden, aber 1,8 Meter lang: Das hilft, die USV flexibel zu platzieren. Ein sinnvolles Detail bringt die Cyberpower-USV ebenfalls mit, das den meisten Konkurrenten fehlt: An der linken Gehäuseseite lässt sich eine Kabelhalterung anbringen, um die angeschlossenen Leitungen zu ordnen.

Weniger sorgfältig war Cyberpower bei der beigelegten Bedienungsanleitung: Das mehrsprachige Infoblatt enthält auch eine Anleitung in Deutsch, sie ist aber sehr knapp gehalten.

Warntöne zeigen USV-Status

Der Blei-Gel-Akku mit 12 Volt bietet 7 Ah. Nutzer können diesen wechseln, dazu müssen sie die vier Kreuzschlitzschrauben der Akkuabdeckung auf der Gehäuseunterseite lösen. Kommt der Akku bei einem Stromausfall zum Einsatz, meldet sich die USV mit einem doppelten Signalton. Dem folgt im Akkubetrieb alle 30 Sekunden ein Doppelton. Rund fünf Minuten, bevor der Akku leer ist, warnt die USV mit Pieptönen im Halbsekunden-Takt. Danach gibt es aber keine weiteren Hinweise: Ist die Akkukapazität erschöpft, schaltet sich die Brics LCD BR700ELCD einfach ab.

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Der in der USV eingebaute Akku ist zugänglich und lässt sich vom Anwender tauschen. Bild: TechStage.de

Lange Stützzeit im Lasttest

Die vom Hersteller angegebene maximale Stützlast von 420 Watt qualifiziert die Cyberpower-USV für den Einsatz im kleinen Büro und zu Hause. In zwei Testszenarien muss sie belegen, dass sie bei Stützlasten von 100 und 200 Watt dem Anwender ausreichend Zeit lässt, laufende Vorgänge auf den angeschlossenen Geräten zu beenden, sowie sie ordnungsgemäß herunterzufahren und abzuschalten.

Im Test mit 100 Watt erzeugen vier Verbraucher eine Mischlast: ein Büro-PC, Monitor, Internet-Router sowie NAS-System. Die Brics LCD BR700ELCD kann sie nach dem simulierten Stromausfall noch knapp 30 Minuten versorgen. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, weil es mehr als genug Zeit für die notwendigen Aktionen lässt.

Beim Test mit 200 Watt kommen neben den erwähnten PC- und Netzwerkgeräten zusätzlich zwei Lampen als ohmsche Verbraucher zum Einsatz. Bei der doppelten Stützlast hält der Akku der Cyberpower-USV knapp 12 Minuten durch. Auch mit diesem Ergebnis kann das Gerät glänzen, denn es leistet noch rund 40 Prozent der Stützzeit des 100-Watt-Tests. Viele USVs der gleichen Preisklasse liefern dagegen bei doppelter Belastung nur noch rund ein Viertel der ursprünglichen Stützzeit.

Ist der Akku komplett leer, dauert es 11:45 Stunden, um ihn aufzuladen.

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Mit der beigelegten Halterung lässt sich bei der Cyberpower-USV Ordnung ins Kabel-Management bringen. Bild: TechStage.de

Spannungstest: Zuverlässige Korrektur schwankender Eingangsspannung

Im Akkubetrieb hält die USV bei der 200-Watt-Last eine stabile Ausgangsspannung von 228 Volt. Als Line-Interactive-Gerät kann sie aber auch ohne Akkueinsatz Spannungsschwankungen ausgleichen: Im Test korrigiert sie Unterspannungen unterhalb von 198 Volt, bevor sie bei 168 Volt den Akku einschaltet. Bei steigender Eingangsspannung greift die automatische Spannungsregulierung der USV ab 254 Volt ein, steigt die Spannung weiter, kommt ab 287 Volt der Akku zum Einsatz. Im Vergleich zu anderen USV dieser Preisklasse ist der Korrekturbereich bei der Brics LCD BR700ELCD bei Unterspannung etwas kleiner, bei Überspannung minimal größer.

Niedrige Kosten im Dauerbetrieb

Die Gesamtkosten einer USV setzen sich aus dem Anschaffungspreis und den Stromkosten im Betrieb zusammen. Idealerweise sind beide niedrig – doch während der Einkaufspreis sofort ins Auge fällt, werden die laufenden Kosten häufig kaum beachtet. Dann kann sich aber auch eine vermeintlich günstige USV als teure Investition entpuppen oder umgekehrt eine hochpreisige als Schnäppchen.

Die Brics LCD BR700ELCD glänzt mit einer sehr niedrigen Leistungsaufnahme im Leerlauf – also wenn der Akku geladen ist und die eingesteckten Verbraucher ausgeschaltet sind: Sie zieht nur 2,7 Watt, während andere Line-Interactive-Geräte rund 10 Watt brauchen. Mit aktiven Verbrauchern benötigt die USV 12,5 Watt für den eigenen Betrieb und ist damit nicht ganz so sparsam wie die Konkurrenz.

Mit einem mittleren Verbrauchswert von 7,6 Watt verursacht die Cyberpower-USV im Dauerbetrieb jährliche Kosten von 30 Euro bei einem Strompreis von 45 Cent pro Kilowattstunde. Damit arbeitet sie rund 10 Euro günstiger als die meisten Line-Interactive-USVs. Allerdings gehört die Brics LCD BR700ELCD zu den teureren Modellen, sodass sich dieser betriebswirtschaftliche Vorteil erst nach ein paar Jahren einstellt.

Steuerungs-Software mit vielen Funktionen

Informationen zum Verbrauch der USV liefert auch die Software Power Panel Personal. Das Programm steht für Windows, Linux und MacOS zum Download bereit. Neben der Leistungsaufnahme zeigt es weitere Statusinformationen der USV übersichtlich an, etwa den Stand der Akkuladung, die aktuell abgerufene Stützlast oder den Wert von Eingangs- und Ausgangsspannung. Wie im USV-Display findet sich auch in der Software eine Prognose zur Stützzeit im Akkubetrieb, die sich im Test als sehr zuverlässig herausstellt.

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Recht genau sagt die Cyberpower-Software Power Panel Personal die Stützzeit beim 100-Watt-Test voraus. Bild: TechStage.de

Außerdem lassen sich über Power Panel Personal Zeitpläne zum Ein- und Ausschalten der USV sowie der angeschlossenen Geräte einrichten. Abhängig von den Einstellungen in der Software kann die USV einen Rechner erst kurz vor Ende der Stützzeit herunterfahren beziehungsweise in den Ruhezustand schalten oder so schnell wie möglich, um Akkuladung für den nächsten Stromausfall aufzusparen. Störungsmeldungen schickt die Software auf Wunsch an eine hinterlegte E-Mail-Adresse.

Über den kostenpflichtigen Dienst Power Panel Cloud lassen sich zentral mehrere USV-Geräte verwalten, auch per App. Die Preise richten sich nach Anzahl der Geräte und Funktionsumfang, sie starten bei 10 Dollar pro Jahr.

Fazit

Die Cyberpower Brics LCD BR700ELCD ist keine günstige Steckdosen-USV. Sie überzeugt aber mit umfangreicher Ausstattung und guten Testergebnissen. Von anderen USVs unterscheidet sie sich durch das Display am Gehäuse, über das sich wichtige Informationen wie Akkustand und Stützzeit schnell erfassen lassen. Auch bei Ausstattungsdetails hebt sie sich von den Konkurrenten ab, insbesondere dem langen Netzkabel und einer Halterung fürs Kabel-Management. Mit der übersichtlichen PC-Software lassen sich zahlreiche USV-Einstellungen anpassen.

Im Test liefert sie lange Stützzeiten bei 100 und 200 Watt Last. Auch die Spannungskorrektur des Line-Interactive-Gerätes funktioniert zuverlässig. Aufgrund der geringen Leistungsaufnahme im Leerlauf fallen zudem die Betriebskosten verhältnismäßig niedrig aus.

Mehr zum Thema erklären wir im Ratgeber USVs ab 40 Euro: Notstromversorgung für Smart Home, Computer und Daten.

Testergebnisse

Stütztest 100 Watt (Mischlast) 28:18 Minuten
Stütztest 200 Watt (100 W Mischlast, 100 W ohmsche Last) 11:44 Minuten
Dauer Wiederaufladung (in Stunden) 11:45 Stunden
Stützspannung (bei 200 Watt Last) 228 V
Schaltpunkte Unterspannung: Korrektur ab / Akku ab 198/ 168 V
Schaltpunkte Überspannung: Korrektur ab / Akku ab 254 / 287 V
Stromverbrauch Leerlauf /Eigenverbrauch Betrieb 2,7 W / 12,5 W
Stromkosten pro Jahr (24/7-Betrieb, Mittelwert) 30 Euro
Reaktionszeit (ATX Norm bestanden) ja
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